Herbstzeit ist Wurzelzeit, wenn das frische Grün sich so langsam zurückzieht, oder nur noch ledrig vom Sommer zurückgeblieben da steht, aber sich verweigert neue Blättchen wachsen zu lassen, dann ist es Zeit Früchte, Nüsse, Samen und Wurzeln zu sammeln. Löwenzahnwurzeln werden zu Pulver vermahlen, Baldrianwurzeln für Tee oder Tinktur, Nelkenwurz kommt im Punsch zur Entfaltung und der Beinwell wird zu einer heilenden Kraftsalbe verarbeitet, die Knochen wieder zusammenwachsen lässt!
Beinwell (Symphytum officinale) wird schon seit langer, langer Zeit bei Entzündungen, Prellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Der Begriff Bein meint nicht das Bein Wort wörtlich. sondern die Gebeine, die Dank der wertvollen Inhaltstoffen, vor allem dem Allantoin, was den Aufbau und die Regenaration der Zellen anregt, schnell wieder gut, also well sind. Deshalb ist der Beinwell auch bekannt für seine wundheilende Wirkung. Aufgrund von Pyrrolizidalkaloiden sollte Beinwell aber nicht auf offene Wunden gegeben, oder eingenommen werden. Um die Wirkung zu verstärken und das Ganze mit einem herrlichen Duft zu versehen, gebe ich immer noch Wintergrün als ätherisches Öl dazu, das wirkt außerdem schmerzlindernd und antiseptisch, die Kombination hat sich schon mehrfach bewährt, da ätherische Öle drin sind, macht besser vorher einen Test an der Ellbeuge oder macht die Salbe ganz ohne Ätherische Öle.
Hier nun das Rezept:
Beinwellsalbe mit Wintergrün
80g Cocosöl, bio
20 ml Sonnenblumenöl, bio
20 Tropfen Wintergrün, ätherisches Ö l(z.B.Primavera)
oder 90ml Sonnenblumenöl mit 10g Bienenwachs und 20 Tropfen Wintergrün
Die Beinwellwurzeln ausgraben, aber natürlich nur so viel dass sich die Pflanze davon leicht regenerieren kann und bitte nur so viel wie Ihr braucht, um das Öl für Euch herzustellen, das sind für die genannte Menge in etwa eine halbe Hand voll. Die Wurzeln dann erst mit den Händen abschütteln, mit Wasser abbürsten und antrocknen lassen.
Die Beinwellwurzel in kleine Rädchen schneiden und mit dem Öl in einem hitzestabilen Gefäß auf ein Stövchen stellen, dabei die Temperatur messen, sie sollte nicht mehr als 60° haben, vielleicht müsst Ihr deshalb den Abstand zum Stövchen verändern. Auf diese Weisen erstellt ihr nun ein Mazerat, indem Ihr die Ölmischung einige Stunden simmern lässt, so können die Inhaltsstoffe gelöst werden. Ich lasse es die Brenndauer eines Teelichts in diesem Zustand und dann nochmal über Nacht ziehen.
Am nächsten Tag erwärme ich die Mischung erneut und filtriere sie durch ein feines Teesieb. Erst wenn das Ganze abgekühlt und nur noch lauwarm ist, Menge ich die ätherischen Öle dazu, weil sie sehr hitzempfindlich sind. Jetzt ist die Salbe bereit für saubere, sterile Salbentiegel! Nach dem Einfüllen wartet bitte bis die Salbe vollständig erkaltet und stabil ist, bevor Ihr den Deckel zuschraubt. Beschriften nicht vergessen, mein Tipp dazu: ihr könnt auch einfach Papier beschriften und dieses mit einem Mehl, Wassergemisch festkleben, hält super und geht ganz leicht wieder ab, falls Ihr den Tiegel wieder benutzen wollt.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Freue mich wie immer über ein Feedback und grüsse Euch ganz herzlich, Eure Nicoletta vom Buckel
Kommentar schreiben