Zwetschgenamaretto

Zwetschgenamaretto mit Mädesüss und Mariengras

 

Zwetschgen,sind vor allem im süddeutschen Raum immernoch häufig anzutreffen, obwohl vielerorts diese alten Obstsorten verschwinden, weil sie "zuviel Dreck und Arbeit" machen.Eine Entwicklung die mich traurig macht, denn es ist Teil unserer Kultur und unseres Ökosystems und für viele Insekten und Vögel wichtige Nahrungsgrundlage.Zwetschgen sind so vielseitig verwendbar,vom Zwetschgenkuchen, Zwetschgengselz bis zu Zwetschgenchutney, die Zwetschge ist nicht nur gesund, sie ist auch sehr aromatisch und wohlschmeckend.Das man auch mit Ihren Kerne ein wundervolles Aroma zaubern kann,ist aber vielen unbekannt.In den Kernen ist Amygdalin,was im Zersetzungsprozess zu aromatischen Aldehyden und Blausäure zerfällt und ja, die Blausäure ist giftig, deshalb dürfen die Kerne zur Likörherstellung auf gar keinen Fall zerquetscht werden! Diese Amygdaline kommen in verschiedenem Kernobst vor, oder auch zum Beispiel in Bittermandeln, bittere Aprikosenkerne werden zur Tumortherapie eingenommen, da sie anscheinend auch das Tumorwachstum hemmen sollen, diese Theorie ist aber umstritten, da die Dosierung sehr schwierig ist.

Laut Paracelsius macht ja bekanntlich die Dosis das Gift, wer weiß vielleicht hat es ja auch positive Auswirkungen auf unser Immunssystem,von denen wir nichts, oder noch nichts wissen,die schädlichen Wirkung von Alkohol ist aber wohl allen hinreichend bekannt, also entscheidet selbst ob Ihr dieses Rezept ausprobieren möchtet oder nicht.

 

Rezept:

 

500g Zwetschgenkerne

1lWodka oder Korn

ein kleiner Büschel Mariengras(könnt ihr online bestellen beim Pflanzenhandel, es schmeckt vanillig nach Cumarin)

4 Rispen Mädesüss(wächst am Bachlauf und schmeckt marzipanartig)

1 grüne Walnuss(für ein karameliges Aroma)mehrfach mit der Stopfnadel angepiekst

500g Zucker

 

Die Zwetschgenkerne in ein Glas füllen, die Reste vom Fruchtfleisch können natürlich dranbleiben, das gibt Zwetschgengeschmack.Die Kerne grosszügig mit dem Alkohol bedecken und mit den aromatisierenden Zutaten verbinden. Falls Ihr diese Zutaten nicht habt, könnt Ihr das Ganze natürlich auch mit anderen Aromen versehen, wie z.B.Orangenschalen, Tonkabohnen, Vanille oder Zimt, oder das Ganze so pur lassen wie es ist.Den Zucker könnt Ihr gleich dazugeben, das beschleinigt den Prozess, oder am Schluss damit die fertige Masse abschmecken, die Menge darf natürlich variiert werden, denn nicht jede mag es gleich süß. Nun mit dem Deckel verschliessen und an einem dunklen Ort 6-8 Wochen ziehen lassen. Danach das flüssige Extrakt von den Kernen mit einem Sieb trennen und mit der gleichen Menge Wasser vermischen, so erhaltet Ihr einen Alkohol mit 20% Alkohol, das ist die übliche Likörmischung. In hübsche Flaschen gefüllt ist das eine schöne Geschenkidee, auf Eis ein getrunken köstlich, oder für Desserts einfach das gewisse Etwas, für mich aber ist er einer meiner liebsten Likörvariationen!

 

Wünsche Euch viel Vergnügen beim Ausprobieren, freue mich wie immer über ein Feedback! Es grüßt Euch Nicoletta vom Buckel

 

 

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